Regina van Dinther, Präsidentin des Chorverbandes NRW, zog auf der Jubilarehrung des Sängerkreises Nordwestfalen ein ganz großes Register. Wir sind mit 145.454 Mitgliedern und 2.787 Chören der größte Kulturverband in NRW. Wir repräsentieren im Chorgesang die Laienkultur und stehen für ein großes ehrenamtliches Engagement, so Regina van Dinther. Und weiter: „Wir pflegen die Tradition in der Chormusik, wir wagen aber auch einen Blick in die Zukunft. Wir sind in unserem Chorverband bunt aufgestellt: Wir können die klassische Chormusik, aber auch moderne Varianten, wir treten als Frauen-, Männer-, gemischte Chöre auf, sind aber auch bei Kinder- und Jugendchören engagiert“.
„Wir wollen die Menschen abholen – und begeistern,“ so van Dinther weiter. Ihr erfrischender Festvortrag war gespickt mit sprühenden Ideen. Wir haben in den letzten 20 Jahren zwei Generationen für die Chormusik verloren, so van Dinther. Deswegen gibt es auch Chöre, die als überaltert gelten. Aber „singen im Alter“ ist doch auch ein wunderschönes Erlebnis. Singen macht gesund und hält jung. Dennoch steht für die Zukunft das Singen mit Kindern, Jugendlichen und Familien stark im Focus des Chorverbandes. Van Dinther: Wir wollen Familien helfen, wieder stärker miteinander zu singen. Dazu soll ein verstärktes Engagement des Chorverbandes in den Kindertageseinrichtungen helfen. Es gibt in den Familien viele Anlässe: Vom Wiegenlied bis zu Weihnachtsliedern – Kindern tut das Singen gut.
Van Dinther rief die Chöre auf, mit Mut neue Wege zu gehen: „Gebt die Begeisterung, mit der ihr im Chor singt, auch an Andere weiter. Singen kann man lernen und zeigt den Menschen, dass es Spass macht“.
Rosemarie Deiters, die Vorsitzende des Sängerkreises Nordwestfalen hatte zuvor in einer gut besuchten Aula des Gymnasiums Borghorst viele Jubilare, Vereinsvorstände und Ehrengäste begrüßen können. Als Freund der Chormusik hatte sich schon seit längerer Zeit Landrat Dr. Klaus Effing „enttarnt“. Der Kreis Steinfurt fördert und unterstützt auf vielen Ebenen die Arbeit der Chöre im Kreis. Er bat die Chöre im Kreis, auch Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber durch den gemeinsamen Gesang zu integrieren. Auch Steinfurts Bürgermeisterin, Claudia Bögel-Hoyer, machte deutlich, dass auch sie gerne singt. Sie erinnerte auch an die „singende Revolution“ der Menschen im Baltikum im Jahre 1991. Singen kann auch Mauern überwinden, ihr Fazit.
Der Männergesangverein Borghorst 1872 e.V. gestaltete unter der Leitung seines Dirigenten Andreas Pauk den musikalischen Rahmen dieser Feier. Der MGV präsentierte 3 Lieder aus den 50ziger und 60ziger Jahren. Der Schlager „Tom Dooley“ lud die Teilnehmer sofort zum leisen Mitsingen ein. Dann ging es mit dem Lied “ „Es ist alles nur geklaut“ von den Prinzen, weiter. „Return to Sender“, hieß es dann im dritten Liedvortrag.
Den musikalischen „Kick“ lieferten dann vier Männer aus dem MGV Borghorst, die als Comedy-Gruppe „Bass & Bässer“ auftreten. Sie unterhielten die Gästeschar mit Liedern und Geschichten, die das Chorleben eines Jahres so mit sich bringen. Mit viel Beifall und einer Zugabe wurde die Gruppe verabschiedet.
Helmut Tegethoff, Vorsitzender des MGV Borghorst lud am Ende der Veranstaltung alle Gäste zum Umtrunk und vielen leckeren Schnittchen ein.